Blasenschwäche fängt meist ganz langsam an. Du musst kräftig nießen und … ups! Da ist ein Tröpfchen danebengegangen. Unangenehm, aber erstmal nicht tragisch. Sowas kann mal passieren, darüber machst du dir noch keine Gedanken. Aber dann passiert es häufiger: beim einem spontanen Lachanfall, beim Heben schwerer Gegenstände oder beim Sport. Blasenschwäche schleicht sich langsam, aber sicher in deinen Alltag ein. Je häufiger es vorkommt, desto besser bist du bist nun schon auf diese kleinen Fauxpas vorbereitet. Du kennst die Situationen, in denen es passiert gut und vielleicht beginnst du sogar, diese Situationen zu vermeiden.
Blasenschwäche: Man gewöhnt sich dran … leider!
Dies ist ein typisches Beispiel für den Umgang vieler Menschen mit dem Thema beginnende Blasenschwäche. Das Problem mit dem ungewollten Urinverlust zeigt sich in der Regel nicht von heute auf morgen. Es entwickelt sich langsam und verstärkt sich im Laufe der Zeit. Anfangs neigen viele Menschen dazu, diese kleinen Zwischenfälle gedanklich herunterzuspielen. Oft werden sie als unangenehme Begleiterscheinung des Alters eingeschätzt, gegen die man leider nichts unternehmen kann. Viele Menschen gewöhnen sich dann schleichend und oft sogar unbewusst an die zunehmenden Einschränkungen. Die Gewöhnung an die Beschwerden führt oft sogar dazu, dass der individuelle Alltag an die eingeschränkte Blasenfunktion angepasst wird.
Die schwache Blase: ein Thema nur für Ältere oder Frauen?
Eindeutig: Nein! Blasenschwäche betrifft Millionen Menschen in Deutschland. Nur die wenigsten Betroffenen sprechen darüber, es ist ein klassisches Tabuthema. Männer können ebenso betroffen sein, wie Frauen. Bedingt durch ihr schwächeres Bindegewebe und ihre schwächere Beckenbodenmuskulatur, leiden Frauen jedoch deutlich häufiger daran als Männer.
Die Ursachen für Blasenschwäche bei Frauen
Die Blasenschwäche bei Frauen ist häufig auf eine Veränderung des Blasen-Beckenboden-Systems zurück zu führen. Diese Veränderung kann natürliche Ursachen haben, wie zum Beispiel:
- eine Erschlaffung der Beckenbodenmuskulatur zum Beispiel durch hormonelle Veränderungen
- oder durch eine Schwangerschaft
- hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren
- eine allgemeine Bindegewebsschwäche
- eine Erschlaffung der Beckenbodenmuskulatur durch Übergewicht
Auch Stress und Nervosität können die Blasenfunktion negativ beeinflussen. Die unangenehmen Folgen sind ähnlich: zwingender Harndrang und Schwierigkeiten, den Harn zurück zu halten. Es gibt jedoch keinen Grund sich mit Blasenschwäche zu arrangieren oder diese einfach hinzunehmen. Wenn du betroffen bist, kannst du aktiv dagegen arbeiten und deiner Blase helfen, wieder stärker zu werden.
Belastungsinkontinenz nicht akzeptieren, sondern handeln
Deine Blase ist im Laufe deines Lebens schwächer geworden? Unterstütze sie dabei, wieder stärker zu werden. Denn damit kannst du Stück für Stück Freiheit in deinem Alltag und damit Lebensqualität zurückholen. Vieles kannst du sofort tun, anderes solltest du für längere Zeit in den Blick nehmen.
Drei Tipps gegen Blasenschwäche, die du sofort umsetzen kannst:
1. Mehr Flüssigkeit
Klingt erstmal komisch, macht aber Sinn! In der Regel versuchen Menschen mit schwacher Blase eher weniger statt mehr zu trinken. Dadurch soll der ständige Harndrang wenigstens etwas kontrollierbarer werden. Aber leider bewirkt dies genau das Gegenteil: durch weniger Flüssigkeit wird der Urin in der Blase konzentriert. Dies reizt die Blase und führt wiederum zu erhöhtem Harndrang.
Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung solltest du pro Tag ca. 1 bis 1,5 Liter Flüssigkeit zu dir nehmen. Die restliche täglich benötigte Flüssigkeit wird in der Regel über die feste Nahrung aufgenommen. Du solltest möglichst Wasser und Kräutertees bevorzugen. So können die Harnwege gut durchgespült werden und du kannst Entzündungen vorbeugen.
2. Mehr Gymnastik
Trainiere gezielt deine Beckenbodenmuskulatur. Es gibt viele einfache Übungen, die du sofort und unkomplizert in deinen Alltag integrieren kannst. Einige Übungen stellen wir demnächst hier in unserem Blog vor. Durch die gestärkte Muskulatur kann die Blase ihre Funktion wieder besser kontrollieren.
3. Mehr Entspannen
Stress belastet deinen gesamten Körper und damit auch deine Blase. Versuche Stresssituationen im Alltag bewusst mit Gelassenheit zu begegnen. Baue wenn möglich kleine Pausen in deinen Alltag ein. Spaziergänge in der Natur oder ein wohltuendes Bad können dabei helfen, Stress abzubauen. Auch zum Thema “Entspannung” findest du bald Beiträge in unserem Hey!Vital Blog.
Das kannst du langfristig für deine Blase tun:
✓ Vermeide Übergewicht
Das Körpergewicht kann den Druck auf die Blase erhöhen und damit die Entstehung einer Belastungsinkontinenz begünstigen. Versuche, mit gesunder Ernährung und begleitender Bewegung gegenzusteuern.
✓ Ernähre dich vernünftig
Eine möglichst vielfältige und ausgewogene Ernährung besteht unter anderem aus Ballaststoffen, Obst und Gemüse. Sie trägt nicht nur zu einem gesunden Körpergewicht bei, sondern sie erleichtert auch oft den Stuhlgang. Denn zu starkes Pressen kann die Funktion des Beckenbodens beeinträchtigen.
TIPP: Beobachte deine Reaktion auf Gewürze: Einige Lebensmittel können die Blase reizen. Vielleicht bemerkst du, dass einige scharfe Gewürze dir nicht gut tun. Versuche diese zum Beispiel durch Kräuter zu ersetzen, die du eventuell besser verträgst.
Also lass dich nicht einschränken. Schon kleine Veränderungen der Lebensgewohnheiten können viel bewirken. Stärke deine Blase und hole dir deinen selbstbestimmten und fröhlichen Alltag wieder zurück!
Hey! Du bist etwas Besonderes. Achte auf Dich und auf deinen Körper ♥